Dieses Buch dreht sich genau um das, was der Titel verspricht: das Huhn selbst. Nicht mehr und nicht weniger. Wer nach einem Ratgeber zur Haltung oder Ähnliches sucht, ist hier allerdings falsch. Auf etwas über 200 Seiten erzählt und erklärt je einer der fünf Autoren in einem Kapitel alles was es übers Huhn zu wissen gibt. Angefangen bei der Evolution und Domestikation des Tieres und endend bei unseren heutigen Rassen, lässt „das HUHN“ nichts aus.
Noch vor dem ersten Kapitel präsentiert „das HUHN“ einen großartigen Überblick über das, was einem im Buch noch erwarten wird. Außerdem erklärt es sogleich wichtige Fachbegriffe, die einem im Laufe dieses Werkes noch über den Weg kommen werden. Man muss jedoch hinzufügen, dass so mancher erklärter Begriff wohl jedermann bereits geläufig sein sollte.
Das Kapitel rund um Anatomie und Biologie strotzt nur so von Anschauungsmaterial, wie Skizzen vom Skelett und Zeichnungen verschiedener Kehllappen und Kämme. Was auch immer man sich unter Anatomie vorstellen mag, Rutland hat es abgedeckt. Auch das Fortpflanzungssystem von Hahn und Henne wird behandelt. Anschaulich und mit Fachwörtern ausgeschmückt wird nichts ausgelassen. Doch keine Angst! Jedes Fachvokabel wird ohne Umschweife erläutert.
Das Verhalten des Haushuhns ist jener Teil, der die meisten Seiten in Anspruch nimmt. Sei es, dass dieser Abschnitt von Dr. Hauber verfasst worden ist oder die Materie selbst, doch dieser Abschnitt liest sich am schwierigsten. Er wirkt ein wenig schwerfällig. Höchst detailliert, aber weiterhin verständlich beschreibt Dr. Hauber wirklich jedes Verhalten in jeder möglichen Situation in welche ein Huhn kommen kann. Dabei verweist er auch auf spezielles Verhalten, welches ein guter Hühnerhalter im Auge behalten sollte, da es auf Misshandlungen hindeuten kann.
Dass das Huhn dumm ist, wird in verschiedenen Beleidigungen mehr oder weniger galant impliziert oder schlichtweg so ausgedrückt. Das dem nicht so ist, führt Dr. Barber im Abschnitt über die Intelligenz und das Lernvermögen auf. Zusätzlich wird auch das Element der „Prägung“ als einer Art des Lernens aufgeführt. Unter dem Begriff „Lernen“ wird aber nicht nur das Erlernen gewisser Fähigkeiten durch die Artgenossen verstanden, sondern auch das gezielte Abrichten des Huhnes. Jeder Vorgang wird haargenau beschrieben. Dabei wird nicht darauf vergessen, dass man als guter Hühnerhalter vor allem das Huhn selbst verstehen muss.
Das Buch endet mit einer langen Liste der Hühnerrassen.