Geschichte unseres Haushuhns

Geschichtliches zum Huhn

Es wird davon ausgegangen, dass die Vorfahren unserer heutigen Haushühner hauptsächlich aus südostasiatischen Wäldern stammen. Meist wird vor allem das in Myanmar und Thailand angesiedelte Burma-Bankiva-Huhn als Urahn unserer Hühner angesehen. Bankiva-Hühner, die zum Teil heute noch in Asien leben, weisen ein rebhuhnfarbiges Gefieder auf und unterscheiden sich beispielsweise durch ihr Brutverhalten von unseren heutigen Haushühnern. (siehe unten)

Über den genauen Zeitpunkt der Domestikation gehen die wissenschaftlichen Meinungen auseinander. Der Fund von Hühnerknochen aus dem 6. Jahrtausend v. Chr. lässt allerdings vermuten, dass bereits damals in China die Haustierwerdung der Wildhühner begonnen hat. Einen Hinweis aus Europa stellt ein Gefäß in Hühnerform aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. dar. Dieser aus Ton gefertigte Gegenstand wurde in Italien gefunden, ist vermutlich etruskischer Abstammung und wird „Bucchero-Hähnchen von Viterbo“ genannt. Zu der Zeit der Fertigung dieses Gefäßes war das Haushuhn höchstwahrscheinlich noch recht flugfähig und weniger standorttreu.

Größere Verbreitung fanden die Hühner im europäischen Raum aber erst später durch die Römer, die diese Tiere bereits zur Deckung ihres Ei- und Fleischbedarfs hielten. Der erste dokumentierte Export nach Amerika fand schließlich 1493 durch Christoph Kolumbus statt, der auf seiner zweiten Seereise um die 200 Hühner mitführte. Besonders im südamerikanischen Raum fand davon ausgehend eine sehr rasche Verbreitung des Haushuhns statt.

Das Urhuhn – der Vorfahre

Das Bankivahuhn kann bis heute in Regionen Asiens gefunden werden. Den ursprünglichen Lebensraum dieser Tiere stellen Waldränder und Wälder dar. Zwar scheinen sich diese Hühner bevorzugterweise in flachen bis sanft hügeligen Umgebungen aufzuhalten, allerdings wagen sie sich teilweise bis in Höhen von 2000 bis 2400 Metern. In den frühen Morgenstunden oder am späteren Nachmittag verlassen sie ihre geschützten Bereiche im Unterholz und am Waldrand für die Nahrungssuche. In Bezug auf Futtervorlieben unterscheiden sich Bankiva-Hühner nicht von unseren heutigen Haushühnern: Sie sind Allesfresser und passen sich stets dem jeweiligen Nahrungsangebot an. Als Hauptnahrungsquelle dienen Pflanzensamen und Insekten.

Bankiva-Hühner bilden in der Brutzeit meist kleine Herden aus einem Hahn und ungefähr fünf Hennen. Teilweise konnte aber auch Monogamie festgestellt werden. In der Brutsaison, die je nach Gebiet zwischen März und Mai stattfindet, legen die Hennen der Bankiva-Hühner einmalig fünf bis sechs Eier in eine Mulde, die häufig unter Büschen verborgen ist, und brüten diese aus. Bankiva-Hühner sind im Vergleich zu vielen heutigen Rassen sehr gute Flieger. So sind die Jungtiere bereits nach einer Woche flugfähig.