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Jeden Tag ein Ei und sonntags auch mal zwei?

Vermutlich kennt jeder im deutschsprachigen Raum den mittlerweile über 80 Jahre alten Klassiker Ich wollt‘ ich wär‘ ein Huhn: Ich legte jeden Tag ein Ei. Und sonntags auch mal zwei.

Dieser Ohrwurm lässt vermuten, dass ein Huhn jeden Tag im Jahr mindestens ein Ei ins Nest legt, also 365 Eier jährlich. Doch stimmt diese von vielen Eltern ihren Kindern vorgesungene Information überhaupt?

Jein. In ihrer Höchstform können speziell für die Eierproduktion gezüchtete Hennen um die 300 Eier im Jahr legen, also so gut wie jeden Tag eines, aber in dieser Höchstform befinden sich Hennen nicht einmal ein Jahr lang. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 6-8 Jahren (und diese ist bei Legehennen nochmals deutlich geringer) ist dies ziemlich kurz. Auch fangen Hühner erst mit etwa 5 Monaten an zu legen, befinden sich jedes Jahr in der eierfreien Mauser und legen mit fortschreitendem Alter weniger Eier. Durchschnittlich gesehen legen Hühner also bei weitem keine 365 Eier im Jahr.

Jeden Tag ein Frühstücksei?

Unabhängig von der Legeleistung stellt sich bei dem Lied die Frage, ob wir Menschen überhaupt jeden Tag ein Ei essen sollten?

Prinzipiell sind Eier wahre Wunder der Natur. Damit meine ich unbeachtet der anderen Möglichkeit, unbefruchtete Eier: Sie enthalten das biologisch hochwertigste Eiweiß, viele fettlösliche Vitamine wie zum Beispiel A, D, E und reichlich Spurenelemente. Der Großteil dieser Nährstoffe befindet sich im Eigelb.

Interessanter Fakt: Eier von natur- und artgerecht gehaltenen Hühnern, die viel frisches Gras, Krabbeltiere und Auslauf bekommen, enthalten bis zu 10x mehr Nährstoffe. Ein Grund mehr zu den Bio-Eiern im Supermarkt zu greifen oder am besten selbst Hühner zu halten.

Also sind Eier gesund? Ja! Aber Eier enthalten doch so viel Cholesterin und gesättigte Fettsäuren?

Das stimmt schon, denn sollte man tatsächlich den ganzen Tag nur vor dem Fernseher sitzen und sich nicht bewegen, sollte man in der Tat seinen Eierkonsum reduzieren. Aber der „Durchschnittstyp“ bewegt sich in seinem Alltag ausreichend und deshalb ist die im Ei enthaltene Menge an Cholesterin & Co unbedenklich.


Ich wollt‘ ich wär‘ ein Huhn. Doch wie sieht so ein Hühnerleben überhaupt aus? Das könnt ihr hier nachlesen.

Von Jake

Mein Name ist Jakob und ich habe Biologie in Wien studiert. Meine Begeisterung für „dummes Federvieh“, wie es meine Großmutter immer zu sagen pflegte, begann bereits im Kleinkindalter. Harmlos hat es angefangen, als ich mit meinem Großvater noch bei den Nachbarn Eier holen war. Kurzum, mittlerweile ich bin unglaublich begeistert von Hühnern und Federvieh allgemein.

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