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Kosten – Wie teuer ist Hühnerhaltung?

Alles über die Kosten der Hühnerhaltung: Wie viel kosten Hühner? Wie teuer sind Stall, Einrichtung, Futter, Hygiene und Co?

Wer sich für die Haltung eigener Hühner entscheidet, muss nicht nur mit einem recht hohen Zeitaufwand, sondern auch mit umfangreichen Kosten rechnen. Natürlich machen die schönen Stunden mit den Tieren so einiges wett und auch mit Eiern und Fleisch lassen sich durchaus kleine Einnahmen generieren. Dennoch stellt sich für viele angehende Halter*innen die berechtigte Frage: Wie viel kostet die Haltung von Hühnern eigentlich?

Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass diese Frage nicht pauschal zu beantworten ist. Zahlreiche Faktoren erschweren die Angabe einer genauen Kostenabschätzung. Selbstverständlich variieren die Ausgaben je nach Anzahl der Hühner, gewähltem Hühnerfutter und Gesundheit der Tiere. Daher verstehen sich die im Folgenden angegebenen Kostenrechnungen nur als ungefähre Anhaltspunkte.

Anschaffungskosten

Stall und Einrichtung

Am Beginn der Hühnerhaltung stehen teils hohe Investitionskosten. Auch diese können sich je nach Gegebenheiten stark unterscheiden. Für den Hühnerstall beispielsweise bestehen mehrere Optionen: Einige Halter*innen besitzen schon Baumaterial oder bauen bestehende Gebäude oder Schuppen um. In solchen Fällen müssen für die Errichtung der Hühnerunterkunft also keine Kosten berechnet werden. Muss allerdings ein völlig neuer Stall gebaut oder ein fertiger Hühnerstall* erworben werden, kann durchaus mit 200 bis 900€ gerechnet werden.

Auch Einrichtungsgegenstände wie Tränke und Futterbehälter müssen Halter*innen anschaffen. Hierfür eignen sich anfänglich auch einfache Gefäße, jedoch haben sich vor allem Futterautomaten und Geflügeltränken* bewährt. Diese sind mit Preisen von ca. 10 bis 50€ erhältlich. Für die weitere Inneneinrichtung, wie Einstreu oder Sitzstangen, sind je nach Anzahl der Hühner unterschiedlich hohe Beträge zu erwarten. Mindestens 20€ sollten allerdings jedenfalls veranschlagt werden. Vergessen sollten Halter*innen außerdem keinesfalls auf eine geeignete Umzäunung des Freilaufs*: Je nach Größe der Fläche sowie Höhe und Beschaffenheit des Materials können die Kosten hierfür zwischen 50 und 150€ schwanken.

Kauf der Hühner

Beim Kauf der Hühner gibt es einige Punkte zu beachten

Neben Anschaffungskosten von Stall und Ausstattung ergeben sich selbstverständlich auch Kosten für den Kauf der Hühner. Hier fällt es ebenfalls schwer, eindeutige Angaben zu machen: Rassehühner von Züchter*innen können teilweise sehr teuer verkauft werden, während einige Tiere sogar gratis abgegeben werden. Unter Umständen werden Hühner auch sehr billig über Internetanzeigen vergeben. Derartige Anzeigen können, müssen aber nicht unbedingt professionell sein…

Daher gilt: Auch angehende Halter*innen sollten die zu erwerbenden Hühner stets persönlich in Augenschein nehmen und sich von der Qualität überzeugen. Vorsicht ist bei lustlos oder schwach wirkenden Hühnern geboten. Diese können unter Umständen Krankheiten (wie etwa Federlinge) mitbringen und zu großen Verlusten im eigenen Bestand führen. Bei professionellen Züchter*innen ist die Chance meist höher, dass kerngesunde und reinrassige Tiere vergeben werden, auch wenn die Preise dementsprechend etwas höher ausfallen können. Auch Tierheime vermitteln oftmals kostengünstig Hühner, die vorher tierärztlich untersucht werden.

Selbstverständlich spielt es auch eine Rolle, zu welchem Zeitpunkt die Hühner angeschafft werden. Gerade im Frühjahr, wenn viele Halter*innen neue Tiere erwerben und die Brutsaison beginnt, liegen die Preise pro Huhn meist etwas höher. Gegen Ende der warmen Jahreszeit geben viele Züchter*innen Tiere kostengünstig und Hähne meist gratis ab. Daraus folgt, dass der Preis für ein Huhn grob zwischen 10 und über 100€ (für seltene Rassehühner) schwanken kann.

Beispielrechnung Anschaffung:

  • Erwerb oder Bau eines Stalls: ca. 200-900€
  • Tränke und Futterautomat: ca. 10-50€
  • Weitere Inneneinrichtung: ca. 20-50€
  • Umzäunung und Sicherung des Freilaufs: ca. 50-150€
  • Kosten pro Huhn: ca. 10-über 100€

→ Investitionskosten gesamt: ca. 300-1300€

Laufende Kosten

Auch monatlich ist mit Ausgaben zu rechnen

Nach den einmaligen Investitionskosten fallen laufende Kosten an, die meist jedoch vergleichsweise gering sind und die Hühnerhaltung für fast alle Besitzer*innen leistbar machen. Ab und zu sind möglicherweise Ausbesserungsarbeiten an Stall oder Freilauf notwendig, oder ein Huhn braucht intensive tierärztliche Betreuung. Abgesehen von diesen etwas größeren Kosten sind folgende Aspekte monatlich zu bedenken:

Futterkosten

Laufende Kosten unterscheiden sich ebenfalls je nach Anzahl der Hühner und nach der gewählten Rasse. Einen Faktor macht selbstverständlich die Anschaffung des Futters* aus. Einige Hühnerrassen, wie z.B. Lakenfelder oder Rheinländer, sind sehr gute Futtersucher und sammeln sich ihre Nahrung fast vollständig selbst zusammen. Dies freut Halter*innen, die weniger zusätzliche Nahrung kaufen und bereitstellen müssen. Andere Rassen wiederum sollten gut zugefüttert werden, beispielsweise Brahma oder Jersey Giant, da sie einen recht hohen Energiebedarf aufweisen. Daher können Kosten von ungefähr 10-30€ pro Monat anfallen.

Wer an dieser Stelle sparen möchte, kann selbst Futter anbauen oder sich in der Gegend umhören. Manchmal bieten Bauernhöfe günstiges Tierfutter an oder Restaurants geben Obst- und Gemüsereste gratis ab. Um den Proteinbedarf der Hühner zu decken, können Halter*innen auch darüber nachdenken, selbst Mehlwürmer zu züchten.

Stallhygiene

Selbstverständlich muss auch der Stall regelmäßig gereinigt und die Einstreu gewechselt werden. Reinigungsmittel reichen meist mehrere Monate, können aber je nach Qualität unterschiedlich viel kosten. Vor allem Desinfektionsmittel und Sprays gegen Ungeziefer kosten oftmals bis zu 30€. Die Menge an benötigter Einstreu ist wiederum abhängig von der Anzahl der Hühner und der Größe des Stalls. Mit 10 bis 20€ wird in jedem Fall zu rechnen sein, wobei Bauernhöfe und Sägewerke Streu durchaus auch billiger abgeben.

Auch wenn keine akuten Gesundheitsprobleme auftreten, sollten Halter*innen auf eine ausreichende Hygiene und Krankheitsvorsorge achten. Dazu zählen zum Beispiel regelmäßige Hühnerimpfungen und Wurmkuren. Monatlich sind hierfür um die 10€ zu veranschlagen.

Beispielrechnung laufende Kosten:

  • Futter: ca. 10-30€
  • Einstreu: ca. 10-20€
  • Krankheitsvorsorge: ca. 10€

→ laufende Kosten pro Monat gesamt: ca. 30-60€

Es zeigt sich also, dass mit recht hohen Investitionskosten zu rechnen ist, wenngleich diese je nach Ansprüchen und Gegebenheiten stark schwanken können. Nach diesem einmaligen Kostenaufwand stellen sich die monatlichen Ausgaben in der Regel jedoch eher gering dar. Die erwähnten Tipps und Tricks helfen zudem, die Kosten gering zu halten. So wird die tolle Erfahrung, eigene Hühner zu halten, für alle leistbar und möglich!

Von Melanie

Hallo! Mein Name ist Melanie und ich bin Studentin in Wien. Ich gehöre zu der Sorte Mensch, die es liebt, Neues zu lernen und Bücher verschlingt, anstatt sie nur einmal zu öffnen. Am liebsten sind das Bücher über Tiere und Natur – meine zweite große Leidenschaft neben dem Lesen. Ich stehe für eine artgerechte Tierhaltung und finde, jedes Geschöpf dieser Erde sollte wertgeschätzt werden, egal wie klein und unbedeutend es aussehen mag. Das meine ich übrigens wirklich so: Wenn ich einen Marienkäfer im Wasser finde oder eine Schnecke mitten auf der Straße, kann ich gar nicht anders, als die beiden schnell in Sicherheit zu bringen. So freut es mich ungemein, hier meine Liebe zur Natur und meine Begeisterung für die faszinierenden Hühner teilen zu können.

2 Antworten auf „Kosten – Wie teuer ist Hühnerhaltung?“

Was hier nur am Rande erwähnt wird, aber schnell zum größten Posten werden kann sind die unvorhersehbaren Tierarztkosten: ein krankes oder verletztes Huhn das nicht (not)geschlachtet wird ist sehr teuer. Ein Huhn kaufen ist dagegen geschenkt..

Vielen Dank für die Übersicht! Mein Mann und würden uns gerne Hühner für den Garten kaufen. Daher ist es gut zu wissen, dass man bestimmten Art zusätzliches Futter geben muss. Ich denke, über Freunde hätte ich Zugriff auf günstiges und hochwertiges Freilandfutter – dementsprechend sind wir da wohl flexibel.

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