Zu Beginn weisen Bernhardt und Kühne sogleich auf die essenziellen Fragen hin, die sich jeder stellen sollte bevor er sich Wachteln zulegt. Dies reicht von persönlicheren Fragen wie: „Habe ich genug Zeit für die richtige Pflege?“ zu „Zu welchen Bedingungen fühlen Wachteln sich wohl“, wobei über die objektiv beantwortbaren Gegenstände, sogleich in wenigen Wörtern aufgeklärt wird.
„Wachteln“ enthält neben vielen praxisnahen Informationen rund um die Tiere selbst, auch eine Anleitung zum Bau einer einfachen Gartenvoliere, eine Kurzbeschreibung für eine Transportbox Marke Eigenbau und einer Beschreibung zur Fertigung einer Schlupfbox. Die Anweisungen sind simpel gehalten und somit für jeden verständlich. Mag manches dadurch etwas ungenau wirken („tief graben“ – Wie tief ist tief?), ist es dennoch auch für den Laien möglich auf diesem Wege ein Heim für die Minihühnchen zu schaffen.
Kurz und bündig wird sich im ersten Abschnitt den Wachteln als Ziergeflügel gewidmet. Alles Wissenswerte zur Unterbringung, Verpflegung und Zucht wird zumindest oberflächlich angeschnitten. Es bietet somit eine gute Übersicht, es mangelt aber somit an Details. Allerdings werden einige Einzelheiten, vor allem bezüglich der Fütterung, später im Abschnitt über die einzelnen Wachtelarten selbst, näher erklärt. Da die verschiedenen Wachtelarten oft unterschiedliche Bedürfnisse haben, ist dies wohl die einzig sinnvolle Aufteilung.
Da sich die Autoren durch den gesamten Ratgeber hindurch auf ihre eigene Erfahrung beziehen, kommt leider das Kapitel über die Krankheiten etwas zu kurz. Sie betonen, dass durch (ihre) saubere Haltung, ihnen keine Krankheiten untergekommen seien. Dies ist zwar durchaus möglich, dennoch wäre eine ausführlichere Beschreibung, vor allem zur Bekämpfung von Parasiten, wünschenswert.
Auf über 40 Seiten wird gewissenhaft auf acht Wachtelarten eingegangen. Dies sind keineswegs alle, aber es deckt die bekanntesten Arten im deutschsprachigen Raum ab. Zu jeder Art werden unter anderem Informationen über Herkunft, Merkmale und Zucht geliefert.
Beschriebene Wachtelarten:
- Chinesisches Zwergwachtel
- Japanische Legewachtel
- Europäische Wachtel
- Harlekinwachtel
- Virginiawachteln
- Straußwachtel
- Montezumawachtel
- Kalifornische Schopfwachtel
Auch wenn alle Arten durchaus exakt beschrieben werden, so wird die japanische Legewachtel am genauesten angeführt. Ihr allein werden über 20 Seiten gewidmet.
Schlussendlich widmet sich das Buch auch noch der Farbvererbung bei Wachteln, was gerade bei Ziergeflügel nicht unwichtig ist zu verstehen. Es handelt sich um eine simple Einführung, welcher jeder, der in der Schule im Biologieunterricht aufgepasst hat, mit Leichtigkeit folgen kann. Zum weiteren Verständnis dient „Wachteln“ auch mit einigen Tabellen, welche die Erbgänge auflisten. So wird die trockene Theorie der doch schweren Materie etwas aufgelockert.