Happy Küken

Rezension von „Happy Küken. Von dem Vergnügen, glückliche Glucken bei der Kindererziehung erleben zu dürfen“ von Robert Höck

Mit „Happy Küken“ erscheint das letzte Buch der dreiteiligen Serie von Hühnerhalter und YouTuber Robert Höck. Mit „Happy Huhn“ und „Happy Hühnergarten“ hat der Autor bereits zwei namhafte Titel in der Hühner-Literatur herausgebracht. Die Bücher basieren auf Robert Höcks Video-Serie „Happy Huhn“, die er auf seinem YouTube-Kanal veröffentlicht hat. Im dritten und letzten Teil der Trilogie geht es nun ganz und gar um den flauschigen Hühner-Nachwuchs, den Küken – und zwar unter dem Aspekt der Naturbrut.

Naturbrut ist selten

Schon im Vorwort erwähnt der Autor, dass dieser dritte Teil seiner Trilogie nun für Fortgeschrittene in der Hühnerhaltung gedacht ist. Schließlich ist die Kükenaufzucht nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Sie umfasst viele Herausforderungen und erfordert viel Hingabe, Zeit und Geduld. Allerdings ist es Autor Robert Höck ein Anliegen, Wissen über die Naturbrut zu verbreiten, da sie heute so selten ist. Etwa 90 % der heute lebenden Hühner kamen nämlich durch eine Kunstbrut auf die Welt. Dabei kann die Naturbrut eine wunderbare Erfahrung sein, die jede*n Hühnerhalter*in bereichert und einen völlig neuen Zugang zur Natur offenbart.

Aufbau und Inhalt

Vor dem Schlupf

Am Anfang des Buches finden sich zunächst biologische Grundlagen zu Leben und Fortpflanzung wilder Vorfahren des Haushuhns. Danach folgt eine klärende Auseinandersetzung mit den Themen Naturbrut und Kunstbrut beim Haushuhn.

Der nachfolgende Teil richtet sich direkt an Hühnerhalter*innen, die vor der Entscheidung stehen, ihre Hühner zu vermehren. Antworten auf Fragen wie „Bin ich als Züchter geeignet?“, „Komme ich mit dem Zeitaufwand zurecht?“ und „Ist es überhaupt sinnvoll, meine Hühner zu vermehren?“ schaffen erste Abhilfe. Steht erst der Entschluss fest, dass gebrütet werden soll, folgen ausführliche Beschreibungen dazu, wie Glucken in Brutlaune kommen und wie die Versorgung brütender Glucken aussieht.

Nach dem Schlupf

Für die Zeit nach dem Schlupf der Küken bietet das Buch ausführlichen Input. Darunter fällt unter anderem die angemessene Versorgung in den ersten Wochen, die kükengerechte Gestaltung von Stall und Auslauf und in späterer Folge die Sozialisierung der Küken. Ein ausführlicher Abschnitt im Buch widmet sich zudem der Kükenfütterung. Hier findet sich reichlich Information über Fertig-Futtermischungen, Frischfutter sowie essenzielle Nährstoffe, wobei sich anbei sogar ein Futterrezept befindet. Darauf folgt das umfangreiche Thema Futterpflanzen, die selbst angebaut werden können. Diese dienen nämlich einer besonders nachhaltigen und wertvollen Ernährung.

Ein weiteres großes Kapitel mit dem Titel „Die Kükenapotheke“ widmet sich dem Thema Heilpflanzen für Küken und Junghühner und wie diese selbst angebaut werden können. Hier findet sich eine Vielfalt an Pflanzen – darunter jedoch nicht nur jene gegen Krankheiten. Manche Pflanzen dienen auch der Nahrungsergänzung oder finden Einsatz als Duftkräuter für Hühnernest und Einstreu. Außerdem werden Krankheiten, Parasiten und co. thematisiert, Krankheitsbilder beschrieben und Maßnahmen zu Vorbeugung und Behandlung angeführt.

Brutfreudige Rassen?

Im letzten Teil des Buchs findet sich schließlich ein kleines Verzeichnis mit zehn Hühnerrassen, die besonders brutfreudige Hennen aufweisen, obwohl Robert Höck darauf verweist, dass theoretisch Hennen aller Rassen glucken können. Die Auswahl ist vielfältig, sodass für unterschiedliche Anforderungen und Haltungsbedingungen etwas dabei ist. Darunter sind Miniatur-, alte Land-, Mode- sowie Zweinutzungsrassen.

Sprache und grafische Gestaltung

Obwohl es sich hierbei um keine einführende Lektüre handelt, ist die Sprache durchgängig gut verständlich und nicht zu sehr mit fachlichen Vokabeln verseht. Die Sätze können jedoch etwas länger werden, also ist je nach Informationsgehalt konzentriertes Lesen gefragt.

Die grafische Gestaltung sorgt einerseits für bunte Seiten, andererseits begleiten zahlreiche Fotos ergänzend die verschiedenen Sachverhalte des Buches. Leser*innen erhalten somit ausreichend optischen Input, der das Studieren der Inhalte erleichtert und den Zugang zum Thema fördert. Besonders interessant fand ich hierbei eine ganzseitige Illustration zur Embryonalentwicklung des Kükens.

Fazit

Auch wenn dieses Buch an fortgeschrittene Hühnerhalter*innen gerichtet ist, so helfen die ausführlichen Informationen dabei, dass bei der Naturbrut alles richtig läuft. Relevante biologische Grundlagen, die hier mitunter genannt werden, vertiefen dabei die Auseinandersetzung mit dem Thema. Spezielle Anrisse wie etwa die Kükenapotheke aus dem Garten motivieren dabei, tatkräftig und nur mit den besten Mitteln für den Hühner-Nachwuchs zu sorgen. Alles in einem ist Robert Höcks „Happy Küken“ ein empfehlenswerter und umfangreicher Ratgeber, der angehende Kükenaufzieher*innen für ihr Vorhaben vielseitig sowie eingehend wappnet.

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Das Rezensionsexemplar wurde vom Verlag zur Verfügung gestellt.